Salvador Dalí (1904 - 1989), Die Eroberung des Irrationalen.
Auszug aus dem druckgrafischen Werk (1935 - 1979)

Ausstellungsdauer : 23.11.2002 - 14.9.2003


Warning: Missing argument 4 for ulink(), called in /var/www/localhost/htdocs/hosting/www.schieleartcentrum.cz/www/49-de.php on line 8 and defined in /var/www/localhost/htdocs/hosting/www.schieleartcentrum.cz/www/msite_func_export.php on line 539
6.12.2002 - Salvador Dalí, Die Eroberung des Irrationalen, Feierliche Eröffnung

Diese ca. 500 Exponate umfassende Ausstellung ist europaweit die größte, bedeutenste und vollständigste Schau des grafischen OEuvre Salvador Dalís, bei der auch absolute Raritäten präsentiert sind wie:

  • Dalís dreidimensionale Grafik
  • Vitrinenstücke
  • komplette Mappenwerke
  • von Dalí geschriebene und illustrierte Originalbücher
  • Lithografiezyklen und Holzschnitte
  • Fotocollagen
  • Kaltnadelradierungen

Verzeichnis der ausgestellten Zyklen

SALVADOR DALÍ
Goyas Caprichos von Dalí
Faust (Die Walpurgis-Nacht)
Die gelben Liebschaften
Göttliche Komödie
Casanovas Erinnerungen
Alices Abenteuer im Wunderwelt
Carmen
Der Dekamerone
Die Suche nach dem Graalsschatz
Die sonderbaren Träume des Pantagruel
Don Quichotte
Quevedos Visionen
Zehn Rezepte für Unsterblichkeit
Cassandre

SALVADOR DALÍ, ROBERT DESCHARNES
Fotocollagen

Begleitend zur Ausstellung ist ein dreisprachiger Katalog erschienen.

Kurzbiografie Salvador Dalí

1904
Am 11. Mai 1904 wird Salvador Dalí y Domenech in Figueras/Katalonien/Spanien als zweiter Sohn des Notars Salvador Dalí Cusí und seiner Frau Felipa Domenech Ferrés geboren. Der erste Sohn der Notarsfamilie hieß ebenfalls Salvador und starb 1903 im Alter von 21 Monaten an Typhus oder Pneumonie. Die Mutter Dalís glaubte, Salvador sei die Reinkarnation seines verstorbenen Bruders und gab ihm den gleichen Vornamen, was zu einem frühkindlichen seelischen Trauma und einer das ganze Leben anhaltenden Identitätskrise führte.

1910
Besuch der Grundschule, erste Kontakte mit der Malerei der Welt, speziell mit dem als Kunstdruck in der Schule ausgestellten Werk "Der Angelus" von Jean-Francois Millet.

1916
Gymnasium. Zeichenunterricht bei Juan Nunez. Freundschaft mit Familie Pitchot. Bewunderung der Impressionisten.

1921
Tod der Mutter am 6.2.1921.

1922
Abitur und Aufnahme an der Königlichen Akademie der Schönen Künste von San Fernando in Madrid. Beginn der Freundschaft mit Luis Bunuel und Federico Garcia Lorca.

1923
Dali wird aus disziplinarischen Gründen für ein Jahr von der Akademie verwiesen.

1924
Vierzig Tage Haft in Figueras und Gerona.

1925
Erste Einzelausstellung (Galerie Dalmau/Barcelona).

1926
Reise nach Paris und Brüssel. Dalí trifft mit Picasso zusammen. Endgültiger Verweis von der Kunstakademie in Madrid.

1929
Schreibt und dreht mit Bunuel den Film "Un Chien Andalou" (Urauff. in Paris am 6.Juni). Im Sommer besuchen Gala mit Paul Eluard und das Ehepaar Magritte, Goemans sowie Luis Bunuel den jungen Dalí in Cadaques. Dalí verliebt sich in Gala Eluard, seine spätere Ehefrau, langjährige Lebensgefährtin und Muse. Zerwürfnis mit Dalís Vater. Erste Ausstellung in Paris.

1930
Kauf einer kleinen Fischerhütte in Port Lligat bei Cadaques von der als schizophren bezeichneten Fischersfrau Lydia, die Dalí durch ihr normenbrechendes Auftreten sehr beeindruckte. Später in Paris: Skandalträchtige Aufführung des gemeinsam mit Bunuel verwirklichten Films "L‘Âge d‘Or" ("Das Goldene Zeitalter").

1934
Erste USA-Reise. Erfolgreiche Ausstellung in der Julien Levy Gallery New York.

1935
Veröffentlichung seiner programmatischen Schrift: "La Conquete de L‘Irrationel", ediert von André Breton in Paris und New York.

1936
Dalí hält in London einen Vortrag, während er sich in einem Taucheranzug befindet. Er wäre hierbei fast erstickt. Zweite USA-Reise. Dalís Porträt erscheint auf dem Cover der "Time".

1937
Aufenthalt in Italien; sein Freund Federico Garcia Lorca wird im Span. Bürgerkrieg erschossen.

1938
19.Juli: Dalí trifft Sigmund Freud in London.

1939
Reise nach New York. Skandal, als Dalí eine Schaufensterscheibe zertrümmert und Boticellis "Venus" nicht mit einem Fischkopf versehen darf in seinem Werk: "Dream of Venus" (für die Weltausstellung in New York). Daraufhin Veröffentlichung seines Manifestes: "Unabhängigkeitserklärung der Phantasie und des Menschenrechts auf Verrücktheit". Rückkehr nach Europa.

1940 - 1948
Exil in den USA (Virginia, California, New York). Ausweitung seines Aktionsradius auf Ballett, Oper, Film, Mode, Schmuck, Illustration, Werbung etc.

1941
Ausstellung im Museum of Modern Art New York sowie in weiteren acht Städten der USA.

1942
Autobiografie: "The Secret Life Of Salvador Dalí".

1944
Bühnenbildentwürfe für Hitchcocks Film "Spellbound”.

1949
Audienz in Rom bei Papst Pius XII.

1955
Im Zoo von Vincennes arrangiert Dalí eine Begegnung zwischen einer großformatigen Reproduktion von Vermeers "Spitzenklöpplerin" und einem Rhinozeros.

1957
Entstehung der ersten Lithografien Dalís im Zyklus "Pages Choisies de Don Quichotte de la Manche" unter Verwendung avantgardistisch innovativer Techniken, u.a. des von Dalí entwickelten Bulletismus.

1958
Kirchliche Trauung mit Gala im Pyrenäendörfchen Montrejic nach Paul Eluards Tod.

1960
Veröffentlichung der 100 Holzschnitte zu Dantes "Göttlicher Komödie" durch Joseph Foret, Éditions d´Art: "Les Heures Claires".

1969
Dalí kauft Gala das Schloss «Púbol» in der Nähe von Gerona/Katalonien/Spanien.

1974
Eröffnung des "Teatre Museu Dalí" in Figueras.

1978
Aufnahme in die "Académie des Beaux Arts" in Paris.

1980
Dalí entwickelt mehr und mehr Symptome der Parkinsonschen Krankheit, möglicherweise entstanden als Nebenwirkung nach jahrelanger Gabe von Antidepressiva und Neuroleptika.

1982
Seine über alles geliebte Muse und Ehefrau Gala stirbt am 10. Juni 1982 in Port Lligat. Dalí und sein Chauffeur transportieren die Leiche heimlich nach Púbol, weil sie in Schloss Púbol die Beerdigung wünschten und deshalb vortäuschen wollten, Gala sei im von Dalí 1969 erworbenen Schloss gestorben, in welchem bereits eine Doppelgruft im Kellergewölbe ausgebaut worden war als letzte Ruhestätte der Dalís. König Juan Carlos von Spanien erhebt Dalí in den Adelsstand und verleiht ihm den Titel eines "Marques de Púbol".

1989
23. Januar 1989: Salvador Dali stirbt in Figueras in seinem Teatre Museu Dalí, in welchem er die letzten Lebensjahre in einem Seitentrakt verbracht hatte, betreut von einer Krankenschwester und seinem langjährigen Freund, dem Fotografen Robert Descharnes. Seinen Nachlass vermachte er dem Königreich Spanien und der autonomen Region Katalonien. Er wird in seinem Museum in einer Gruft beigesetzt und nicht in Schloss Púbol, weil er dies später so wünschte.