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GRÜNDUNGSGESCHICHTE

Die Entstehung des Egon Schiele Art Centrums - 1992/93 - geht auf die private Initiative von drei Personen zurück, welche die Einmaligkeit der Situation nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erkannten und sich mit großem Engagement für die Idee eines internationalen Kulturzentrums in einer der schönsten Renaissancestädte Europas einsetzten.

Zum Aufbauteam des Egon Schiele Art Centrums gehörten :

Serge Sabarsky, USA (1912 - 1996) - einer der weltweit bekanntesten Expressionismus-Sammler, Ausstellungs-, Kunst- und Schiele-Experten. Seit seinem Tod im Februar 1996 wird die Idee, Kunst so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen, durch das Centrum in seinem Andenken weitergetragen.

Gerwald Sonnberger, A (1950 - 2001) - Direktor des Museums Moderner Kunst / Passau (Bayern) bis zum Jahr 2000, Direktor der Stiftung Egon Schiele / Český Krumlov sowie Direktor von "Neue Galerie New York" - Museum For German And Austrian Art.

Hana Lazarowitz Jirmusová, CZ - Direktorin des Egon Schiele Art Centrums

Der markante Gebäudekomplex der ehemaligen Stadtbrauerei aus dem 16. Jhdt. wurde als geeignetes Objekt für das geplant Kulturzenturm ausgewählt. Nach Idee und Konzeption Gerwald Sonnbergers gelang es in Zusammenarbeit mit Serge Sabarsky und Hana Jirmusova, das zu dieser Zeit ruinöse Renaissancegebäude in der Rekordzeit von nur elf Monaten mit internationaler Hilfe teilzurenovieren und im November 1993 mit einer Schiele-Ausstellung zu eröffnen.

Neben einem Dokumentationsraum zu Leben und Werk Egon Schieles und einer ständigen Ausstellung seiner Aquarelle und Zeichnungen präsentiert das ESAC auf einer Fläche von 3000qm wechselnde Ausstellungen klassischer und zeitgenössischer Kunst des 20.Jhdt. Parallel zu internationalen KünstlerInnen werden speziell auch tschechische VertreterInnen vorgestellt. Zur Förderung des kulturellen Austauschs wurde ein Teil des Museumskomplexes zu großzügigen Ateliers für längere Studien- und Arbeitsaufenthalte von Künstlern aus Ost- und Westeuropa ausgebaut, die von internationalen Organisationen für zehn Jahre gemietet werden können; mittlerweile werden auch Apartments für Schriftsteller adaptiert. Weiters entstand ein umfangreicher Museumsshop und ein traditionelles Café mit böhmischen Spezialitäten als Treffpunkt für Kunstschaffende und -interessierte in anregender Atmosphäre.

Dank der finanziellen Unterstützung von mehreren Seiten konnte dieses Projekt realisiert werden:
Die Stadt Krumau stellte neben finanzieller Unterstützung auch den Gebäudekomplex zur Verfügung. Weiters stellten das tschechische Kulturministeriums und das Land Südböhmen einen wichtigen Anteil zur Verfügung. Von österreichischer Seite wurde eine grundlegende Unterstützung vom BM für Unterricht und Kunst (KulturKontakt) und vom BM für Auswärtige Angelegenheiten gewährt. Weitere Zuschüsse kamen vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie privaten Förderern.

Seit der Eröffnung im Jahre 1993 hat sich das ESAC zu einer international renommierten, viel besuchten Einrichtung entwickelt. Ein solches Unternehmen wäre undenkbar ohne großes Engagement privater Personen sowie finanzielle Hilfe durch Institutionen. An dieser Stelle sei noch einmal all jenen gedankt, die das Centrum bisher großzügig und voller Begeisterung unterstützt haben.